13 Fragen und Antworten zur COVID-Impfung

  1. Welche Impfstoffe gibt es und was ist der Unterschied?
  • mRNA Imfpstoffe:

Die mRNA Impfstoffe wurden von den Firmen Biontech/Pfizer sowie von Moderna entwickelt. Beide Impfstoffe funktionieren folgendermaßen: Es wird eine sogenannte Blaupause in unseren Körper geschleust. Das bedeutet es wird anhand von abgetöteten Teilen der Covid- Virenoberfläche von unserem Körper eine Vorlage gebildet, diese Vorlage kann als Antigen bezeichnet werden. Es wird also eine Art Ersatzvirusteil gebildet und dagegen produziert unser Immunsystem dann Antikörper. Die Antikörper werden daher von uns selber hergestellt. Der Vorteil ist, dass diese Antikörper zwar innerhalb weniger Tage produziert werden, aber niemals in den Zellkern eindringen. Weder in den Zellkern der Immunzellen, noch anderer Zellen oder der Fortpflanzungszellen. Es sind keine infektiösen Teile, welche geimpft werden. Man kann öfter impfen und es kann keine Erkrankung ausgelöst werden. Der Nachteil dieser Impfstoffe ist wie bekannt der Transport und die Lagerung denn dies muss bei sehr niedrigen Temperaturen erfolgen,  da der Impfstoff sonst zu schnell vom Muskel, in den er injiziert wurde,  abgebaut wird.

Der Impfstoff bleibt ungefähr 7 Tage im Muskel aktiv, dann wird er von unserem Körper abgebaut. Er kann sich nicht vermehren, da die mRNA  über ein bestimmtes Enzym nicht verfügt, welches er benötigen würde um sich vermehren zu können (Reverse Transkriptase) . Daher ist auch kein Einbau in das genetische Material des Körpers und auch keine Vermehrung dieses Covid -Teilchens möglich.

  • Vektorimpfstoff:

Die zweite Form ist der Vektorimpfstoff (AstraZeneca). Dabei wird ein Adenovirus verwendet das für den menschlichen Körper ebenfalls fremd ist. Ein Teil dieses Impfstoffes ist mit dem Covid Virus gefüllt. Es werden daher von unserem Immunsystem zunächst Adenovirusantikörper gebildet, jedoch auch gegen den inneren Teil des geimpften Teilchens, nämlich gegen den miteingeführten Covid –Teil.  Auch hier ist keine Vermehrung der Covid-Teilchen möglich, es ist auch kein Teil der genetischen Formation des Virus drinnen. Nach der ersten Impfung ist sehr wahrscheinlich, dass das Immunsystem des Patienten auch auf die Hülle, also das Adenovirus,  Antikörper gebildet hat und daher der zweite Teil der Impfung nicht mehr so gut funktionieren wird. Daher haben führende Forscher in Russland die Wirkstoffe so gewählt, dass die Hülle dieser Impfstoffe bei der ersten und zweiten Impfung unterschiedlich gewählt wurde. Somit hat der Körper nicht die Chance  noch von der ersten Teilimpfung Antikörper gegen das Adenovirus gebildet zu haben.

  1. Wann ist die Antikörperproduktion vollendet?

Am 20. Tag nach der Impfung wurden bereits die meisten Antikörper im Körper der geimpften Person gebildet. Ungefähr am 30. bzw. 40. Tag nach der ersten Impfung wird wieder aufgefrischt. Das gilt für alle Impfstoffe, welche aktuell am Markt sind.

  1. Problem – Allergie?

In der Allergiemöglichkeit findet man kaum Unterschiede bei den einzelnen Impfstoffen. Das Allergiepotential ist ungefähr für alle gleich. Die Ursache liegt in der Zusammensetzung des Impfstoffes, bei den mRNA Impfstoffen sind die eventuellen  Allergieauslöser Polyethylenglykol.  Bei den  Vektorimpfstoffen gilt Polysorbat als möglicher allergieauslösender Teil. Polyethylenglykol ist ein Stoff der auch sehr häufig in anderen Substanzen vorkommt, wie auch zum Beispiel in Salben, Cremen und Lippenstifte. Menschen, die auf solche Dinge leichter allergisch reagieren, haben daher eine höhere Wahrscheinlichkeit auch auf den Impfstoff allergisch zu reagieren.  Bei den Polysorbaten ist es ähnlich. Wichtig ist, dass Menschen, die schon bei einer früheren Impfung eine allergische Reaktion gezeigt haben, den Arzt darüber informieren. Wenn man nachweislich auf Polyethylenglykol allergisch ist, darf man nicht geimpft werden. Sonst können alle Menschen geimpft werden. Die erhöhte Allergieneigung sollte dem impfenden Arzt mitgeteilt werden. Die Patienten sollen mindestens 30 Minuten beim Arzt verbleiben, um im Falle einer allergischen Reaktion eine Behandlung einleiten zu können. Die bisher in Österreich aufgetretenen allergischen Reaktionen sind sehr gering und äußerten sich ausschließlich in einem Hautausschlag.

  1. Gravidität, Stillen und Fertilität

Im Prinzip muss man vor der Impfung keinen Schwangerschaftstest machen. Es gibt jedoch keine Daten zur Corona Impfung in der Frühschwangerschaft. Es gibt aber auch keinen Grund eine Schwangerschaft abzubrechen, wenn man nach der Impfung draufkommt, dass man sehr früh schwanger ist. Der Impfstoff sollte keinen Schaden an der Frucht verursachen. Das bedeutet, dass wir zum aktuellen Zeitpunkt versichert wurden, dass es keine Veränderung der Erbsubstanz gibt und daher auch die Fertilität gleich bleibt. Das würde sonst  auch bedeuten, dass alle Menschen, die diese Krankheut durchgemacht haben ebenfalls eine geringere Fertilität hätten und das konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Stillende Frauen dürfen geimpft werden. Der Impfstoff geht nicht in die Muttermilch über! Zurzeit werden aber Schwangere, welche schon von ihrer Schwangerschaft wissen oder deren Schwangerschaft schon weiter fortgeschritten ist nur nach Absprache mit ihrem Arzt geimpft (Z.B wenn Sie in Risikoberufen abreiten)

  1. Impfschäden und Langzeitschäden

Langzeitschäden können natürlich noch nicht beurteilt werden. Impfschäden sind ebenfalls in diesem Setting noch nicht aufgetreten oder konnten mit keiner höheren Wahrscheinlichkeit nachgewiesen werden, als sie auch bei anderen Impfungen auftreten. In Österreich werden 3,5 Millionen Impfungen pro Jahr durchgeführt. In den letzten 10 Jahren sind nur 4 Impfschäden angezeigt worden. Von diesen vier angezeigten Fällen war nur einer, welcher auch wirklich als Impfschaden registriert wurde.

  1. Wie lange ist man immun?

Die Antikörper sind derzeit für ungefähr 6 Monate in ausreichender Höhe vorhanden. Das Immungedächtnis für ungefähr 8 Monate, das hilft bei der Auffrischung in 8 Monaten. Die Auffrischungswahrscheinlichkeit der Impfung scheint sich ähnlich wie bei der Zeckenimpfung zu verhalten.  Das bedeutet, dass eine Auffrischung in weiterer Folge alle paar Jahr erfolgen muss und nicht jährlich wie bei der Grippeimpfung. Außer es kommt zu verstärkter Mutation, dann muss früher aufgefrischt werden!!

  1. Mutationen?

Derzeit gibt es ungefähr 300.000 identifizierte Mutationen des Coronavirus!!! Davon sind nur einige wenige so, dass sie auch eine Veränderung der Krankheit, der Ansteckungshäufigkeit, der Antikörperbildung oder ähnliches verursachen. Dazu gehören einerseits die britische Variante und andererseits die südafrikanische Variante. In beiden Fällen kommt es dabei bei den Viren zu mehreren Mutationen am gleichen Virus. Das führt zu einer erhöhten Ansteckungsrate von ca. 50%. Die derzeitigen Impfstoffe sind auch für diese beiden Mutationen wirksam. Derzeit nicht voraussehbar ist, ob die jetzigen Impfstoffe auch gegen zukünftige Mutationen wirksam sind. Das heißt wenn es zu einer gravierenden Veränderung des Virus kommt könnte eine jährliche Auffrischung notwendig sein.

  1. Verträglichkeit

Die mRNA Impfstoffe sind beide gleich verträglich. AstraZeneca also der Vektorimpfstoff ist eher besser verträglich. Gut vertragen werden beide Formen der Impfstoffe von alten Menschen, da deren Immunsystem deutlich weniger aktiviert ist und damit auch keine so intensive Reaktion auf den Impfstoff entstehen. Was dazu führt, dass die Impfreaktion, die wir unter Verträglichkeit einstufen, nicht sehr ausgeprägt ist. Bei jungen Menschen ist es so, dass das Immunsystem sehr stark auf diese Impfung reagiert und daher Impfreaktionen, wie Schwellung an der Einstichstelle, Rötung, Müdigkeit und Gelenksschmerzen in den ersten zwei Tage nach der Impfung deutlich stärker ausgeprägt sein können als bei alten Menschen. Ebenso verhält es sich bei immunsupprimierten Menschen. Diese müssen keine Sorge haben, dass ihre Krankheit durch die Impfung verschlechtert wird. Die Sorge liegt eher darin, dass aufgrund des reduzierten Immunsystems die Impfung nicht so gut funktioniert und weniger  Antikörper gebildet werden als bei „gesunden“ Menschen.

  1. Welche Impfintervalle?

Alle drei genannten Impfstoffe sollen zwei Mal in einem Abstand von 4 Wochen geimpft werden. Es ist auch beschlossen worden, dass in Österreich beide Impfungsdosen gegeben werden und zwar weil es sein könnte, dass nach der ersten Teilimpfung eine Infektion stattfindet und das Immunsystem noch nicht genügend Antikörper gebildet hat. Somit ist auch die zweite Teilimpfung notwendig.

  1. Muss ich eine Maske tragen wenn ich geimpft bin?

JA! Patienten die geimpft sind, können nicht schwer erkranken, sind aber Virusträger und können die Viren weitergeben. Sie können andere Menschen anstecken.

  1. Kinder und Jugendliche bis 16

Diese werden derzeit nicht geimpft, weil im Rahmen der weltweiten Anstrengung überhaupt Impfstoffe zu produzieren keine Studien für Kinder durchgeführt wurden. Dies wird jedoch bestimmt im Laufe des ersten Halbjahres 2021 nachgebracht. Es wird erwartet, dass Ende des Jahres auch Kinder und Jugendliche dementsprechend mit Impfungen versorgt werden.

  1. Warum sind wir so spät dran mit der Impfung?

Der Grund ist, dass Europa beschlossen hat keine Eilzulassung der Impfstoffe zu gewähren. Die Europäische Arzneimittelbehörde wollte eine Vollzulassung haben, damit die Impfstoffe eindeutig geprüft und sicher sind. Daher wurde auf europäischer Ebene beschlossen lieber zwei oder drei Wochen länger mit der Zulassung zu warten und dafür alle Daten und Fakten eindeutig geprüft zu haben.

  1. Wer muss nicht geimpft werden?

Menschen die eine Covid Erkrankung durchgemacht haben und daher Antikörper haben. Außerdem Schwangere und Kinder bis 16 oder 18 (je nach Impfstoff).

 

Voranmeldung zur Impfung in NÖ unter https://www.österreich-impft.at/