Hypnose

Ein kleines Experiment

Hypnose Spirale
„Während Sie in Ihrem Sessel sitzen und diesen Text auf dem Monitor lesen, brauchen Sie nicht auf die Wand des Raumes, die Farbe der Möbel, das Licht, das durch das Fenster fällt, oder die Beleuchtung zu achten. Nicht auf die Geräusche um Sie herum, die Bewegungen von Bauch und Brustkorb beim Atmen oder die das Gefühl, wie Sie im Sessel sitzen. Oder auf das Gefühl von Wärme oder Kälte im Körper, die Anspannung oder Entspannung der Muskeln. Und doch fällt es schwer, ja ist es beinahe unmöglich, mit der Aufmerksamkeit nicht herumzuwandern und je nach Fokus bei dem einen oder anderen zu verweilen. Und während Sie die Aufmerksamkeit auf ein Objekt richten, werden die anderen Informationen ganz nebensächlich und treten in den Hintergrund. Und genau so ist es unter Hypnose: Es wird die Anzahl der Brennpunkte Ihrer Aufmerksamkeit verringert und Sie erlauben Sich, nur der Sache Aufmerksamkeit zu schenken, die unmittelbar von Bedeutung ist.“

Wie Hypnose funktioniert

Hypnose ist ein sehr effektives Therapieverfahren, das direkt an den unbewussten Anteilen der menschlichen Psyche ansetzt. Über spezielle Techniken (Tranceinduktion) wird der Patient in einen Zustand versetzt, der die Aufmerksamkeit auf das innere Erleben lenkt. Dabei handelt es sich um ein Erleben, dass dem Träumen nahe kommt, jedoch nicht mit Schlaf und Traum gleichzusetzen ist. Man kann den hypnotischen Zustand als konzentrierte Aufmerksamkeit bezeichnen, die dazu führt, dass alle anderen Erlebnisse in den Hintergrund treten.

Während der Hypnose ist sich der Patient im Allgemeinen all dessen bewusst, was gesprochen wird. Die häufig gestellte Sorge, dass die Kontrolle vollständig abgegeben wird, ist somit nicht begründet. Vielmehr geht es darum, dass in Hypnose bestimmte Veränderungsprozesse angeregt werden, um der Lösung von Problemen näher zu kommen. Auf der bewussten Ebene (im Wachbewusstsein) sind häufig Blockaden vorhanden, die schwer überwindbar scheinen. Werden diese Blockaden auf der bewussten Ebene umgangen, indem direkt das Unbewusste angesprochen wird, können oft erstaunlich schnell Veränderungen erreicht werden, die zu einer Reduktion der Beschwerden und einer Verbesserung des Wohlbefindens führen.

Die Ansatzpunkte von Hypnose sind vielfältig. Je nach Art der Beschwerden kann die Hypnose einerseits problemorientiert, zum Beispiel zur Reduktion von Beschwerden und Symptomen eingesetzt werden. Das ist bei psychosomatischen Beschwerden, Schmerzen oder Schlafstörungen hilfreich.

Andererseits bietet sich auch ein klärungsorientierter, tiefenpsychologischer Ansatz an, der dann Hypnoanalyse genannt wird. Dieser Ansatz ist bei Depressionen, Ängsten oder Traumata wirkungsvoll.

Generell geht es bei der Hypnose um einen sogenannten ressourcenorientierten Ansatz, d.h. die Stärkung des Patienten, ein individuelles Vorgehen und die Vermittlung neuer Denk- und Verhaltensmuster.
Ähnlich fernöstlicher „Kampftechniken“, wo es darum geht, die Energie des Gegners aufzunehmen, umzuwandeln und für sich zu nutzen, geht es auch bei der Hypnose darum, nicht gegen das Symptom zu kämpfen, sondern einen kreativen Umgang zu wählen, wodurch aus einer Schwäche eine Stärke wird.

Einsatzgebiete von Hypnose bei Dr. Schmid & Dr. Schmid