Tinnitus

Zentrum für Tinnitus und Hyperakusis

Im Jahr 2003 wurde das  Zentrum für Tinnitus und Hyperakusis, St. Pölten gegründet, um Tinnitus-Betroffenen eine umfassende Behandlung zu ermöglichen. Damit gehört es zu den führenden ambulanten Tinnitus-Spezialeinrichtungen in Österreich.

Das Team besteht aus:

  • Dr. Hannes Schobel und Dr. Oliver Ortner (Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenerkrankungen, Ordination)
  • Dr. Norman Schmid (Klinischer- und Gesundheitspsychologe, Leiter des Fachbereiches Psychologie bei Dr. Schmid & Dr. Schmid) und Team
  • Mag. Maria Schobel (Hörgeräte-Akustiker-Meisterin, Geschäftsführerin Hörstudio Maria Schobel)

Alle Mitglieder des Teams verfügen durch entsprechende Fortbildungen und langjährige Erfahrung über spezielles Know-How zu den Themen Tinnitus und Hyperakusis.

Durch die enge Zusammenarbeit im Tinnitus-Team wird eine umfassende Diagnostik und Abklärung ermöglicht, die alle Aspekte des Tinnitus und der Hyperakusis beinhaltet. Die medizinische Diagnostik, die psychologische Diagnostik und die Abklärung einer Hörgeräte bzw. Masker-Versorgung (Rauschgenerator).

Nach dieser umfassenden Diagnostik kann die bestmögliche individuelle Therapie angeboten werden.

Was ist Tinnitus?

„Nichts ist so laut, wie ein Geräusch, das man versucht nicht zu hören.“

Unter Tinnitus werden Ohrgeräusche verstanden, die nicht von außen verursacht sind, sondern im Allgemeinen nur von den Betroffenen selbst als Rauschen, Pfeifen, Motorgeräusch, etc. wahrgenommen werden. Die Ohrgeräusche sind häufig belastend und können zu einem erheblichen Leidensdruck führen.

In Österreich leiden ca. 10% der Bevölkerung an chronischem Tinnitus, wobei ca. 1-2% der Bevölkerung dadurch eine schwerwiegende Einschränkung ihrer Lebensqualität erleben.

Entstehungsmöglichkeiten

Die Entstehung von Tinnitus ist bislang noch nicht vollständig geklärt. Mögliche Ursachen können unter anderem sein: Hörsturz, Lärmtrauma, Lärm- oder Altersschwerhörigkeit, Mittelohrentzündung, Störungen der Halswirbelsäule oder des Kiefergelenkes, Muskelverspannungen, Durchblutungsbeschwerden, Stress oder psychische Belastung.

Bei ca. 70% aller Betroffenen spielen Belastungssituationen im Vorfeld eine Rolle.

Begleiterscheinungen

Durch die Ohrgeräusche können verschiedene Begleit- und Folgeerscheinungen hervorgerufen werden.

Häufige Begleit- und Folgeprobleme sind:

  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsprobleme
  • Stress durch die Unkontrollierbarkeit des Tinnitus
  • Sorgen
  • Ängstlichkeit, Hilflosigkeit
  • Depressive Verstimmung
  • Verlust von Freude
  • Rückzug, Isolation von Aktivitäten mit Freunden, etc.

Durch diese Folgeprobleme kann der Tinnitus selbst wieder aufgeschaukelt werden. Deshalb ist es bei der Therapie wichtig, auch bei diesen Begleiterscheinungen anzusetzen.

Therapie des Tinnitus

Zunächst sollte ein HNO-Facharzt aufgesucht werden, der entsprechende Untersuchungen einleitet. Medizinische Maßnahmen zielen im Wesentlichen auf eine Verbesserung der Durchblutung im Kopf- und Ohrbereich ab. Das häufige Fehlen klarer organischer Ursachen ist jedoch der Grund dafür, weshalb die medikamentöse Therapie bei vielen Betroffenen nicht zum gewünschten Erfolg führt. Wenn nach einiger Zeit kein Therapieerfolg erzielt wurde, bietet sich eine psychologische Tinnitus-Therapie oder Tinnitus-Retraining-Therapie an. Diese Therapien werden von einem sogenannten Tinnitus-Retraining-Team durchgeführt, das aus einem HNO-Facharzt, einem Klinischen Psychologen und einem Hörgeräte-Akustiker besteht. Eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit einem Klinischen Psychologen kann einer chronischen Entwicklung entgegenwirken, indem ungünstige Verhaltensweisen (negative Gedanken, Konzentration auf Tinnitus, depressive Stimmung, Rückzug, etc.) erkannt und verändert werden.

Psychologische Tinnitus-Therapie

Die psychologische Tinnitus-Therapie hat drei Ebenen, an denen angesetzt wird:

1) das „Ausfiltern“ des Tinnitus aus der Wahrnehmung und dem Bewusstsein
2) die Beeinträchtigung durch den Tinnitus reduzieren (trozt Tinnitus wieder Lebensfreude zu entwickeln)
3) Folgeprobleme reduzieren (Schlafstörungen, Depression, Konzentrationsprobleme, etc.)

Akupunktur

Bei Tinnitus ist Akupunktur besonders dann wirkungsvoll, wenn starke Verspannungen im HWS-Bereich bzw. ein Cervical-Syndrom vorhanden ist.

Weitere Informationen zu Akupunktur

Was man selbst tun kann

  • Überdenken Sie Ihre Lebenssituation. Verläuft Ihr Leben stressreich, ärgern Sie sich häufig oder machen Sie sich Sorgen? Wenn ja, versuchen Sie Druck und Stress zu reduzieren.
  • Achten Sie auf ausreichen Erholung und Entspannung
  • Achten Sie auf ausreichend Schlaf
  • Reduzieren Sie Alkohol und Nikotin
  • Betreiben Sie regelmäßig Sport
  • Erlernen Sie ein Entspannungstraining und führen Sie dieses möglichst täglich durch
  • Meiden Sie die Stille. Je ruhiger die Umgebung ist, umso lauter erscheint das Ohrgeräusch!
  • Eine angenehme Geräuschkulisse (Wasserplätschern, angenehme Musik) überdeckt den Tinnitus etwas und erleichtert die Ablenkung.
  • Falls diese Strategien nicht ausreichen, können Sie gerne Kontakt mit uns aufnehmen.

Ratgeber- Tipps:

Mein Weg in die Entspannung von Dr. Norman Schmid (2013)

Nicht immer denken. Die Kraft von Achtsamkeit, Stille und Konzentration (2014)

abschalten & auftanken. 52 Übungen für Achtsamkeit & Co. von Dr. Norman Schmid (2015)

CD Progressive Muskelentspannung & Co. von Dr. Norman Schmid (2012)